Haben oder Sein: To be or not to be...

               Merk-Würdiges 

Unsere Weltanschauung wird immer noch überwiegend durch Tradition bestimmt. Sie unterliegt damit den zeitlichen und räumlichen Begrenzungen unserer Geburt. (Das wird sich wohl erst im Laufe der Globalisierung langsam ändern).Mit anderen Worten: Ein in Thailand geborener Mensch wird  heute meistens Buddhist, in Ägypten Moslem… Warum auch nicht?  Viele religiöse Regeln sind in den jeweiligen Umgebungen sehr sinnvoll. Sobald aber der Glaube an die alleinige Wahrheit in den Vordergrund kommt, besteht die Gefahr des Herrenmenschendenkens: Am arischen (amerikanischen…) Wesen soll die Welt genesen. „Nur wenn die Menschen unseren Glauben annehmen, werden sie gerettet.“  Von so verstandener Mission bis zur gewaltsamen Christianisierung und zum Krieg war es nur ein kleiner Schritt.

             

Vor ca. 60.000 Jahren entsteht der heutige Mensch; er kam ursprünglich aus Afrika. Ob die erste menschenähnliche Rasse- bei uns der Neandertaler- verdrängt und ausgestorben ist oder mit einer zweiten erfolgreicheren sich vermischte, ist bis heute nicht klar; allerdings finden neuere Forschungen bei uns Neandertalergene- von gemeinsamen Vorfahren oder durch Paarung? Auf jeden Fall zeigt die Genomforschung, dass wir uns nicht als einzigartiges Herrenwesen fühlen dürfen, sondern ein Zweig des vielfältigen Artenbaumes sind, der mit seinen Wurzeln alles Leben trägt.

Der Schritt zum Menschsein wird gekennzeichnet durch Bewusstmachung einer Trennung zwischen Ich und der übrigen Welt, durch übertragendes Denken (Empathie, d.h. ich kann mich in den anderen hineinversetzen), durch Sprachentwicklung (1/3 Kooperation 2/3 Kommunikation: Erfahrung und Empfinden mitteilen) und eine Vernetzung der Gehirnzellen, nicht durch Vergrößerung des Gehirns (vgl. heutige Vernetzung: Kann das Netz zur höheren Qualität der menschlichen Gesellschaft beitragen?). Ähnlich der darwinistischen Evolution der Gene isteine Höherentwicklung der Kultur feststellbar. Auf dem Weg zum "Ebenbild" haben wir aber noch einige Stolpersteine vor uns. (Meme = „Gene“ der Kulturmuster, Intellektuelle wie K.Wilber sprechen von Noosphäre).

Der Materialismus sieht nicht die Möglichkeit der spirituellen Veränderung des Menschen: Wenn nur das Sein das Bewusstsein verändert, liegt die Schaffung eines besseren Menschen allein in der entsprechenden Umgestaltung der äußeren Bedingungen (Außenwelt). Das war das Ziel der revolutionären Umwälzungen des 20. Jahrhunderts. Wie wir gesehen haben sind Sozialismus/Kommunismus (auch der National-Sozialismus als Abart) jedoch gescheitert. „Wir haben es nicht geschafft, den ‚neuen Menschen’ zu entwickeln. Der Egoismus des alten war zu stark“, sagte mir eine ehemalige DDR-Pädagogin zur Frage nach den Scheiterungsgründen.

M.E. lag das an der fehlenden parallelen geistigen Veränderung des Menschen (seiner individuellen Innenwelt durch Spiritualität/ Meditation). Wenn keine geistig/spirituelle Weiterentwicklung da ist, wird es immer den Verrat der Revolution an ihren Kindern geben: Viele Revolutionshelden ohne eine parallele spirituelle Entwicklung wurden zu egoistischen, machtgierigen Diktatoren, weil sie die revolutionäre Macht nicht loslassen konnten. Die wirkliche Veränderung muss in einem dialektischen Prozess außen und innen passieren. Beispiele für fehlende innere Revolution von Revolutionsführern, die mit Menschenrechtsidealen antraten: Mugabe in Rhodesien (Simbabwe), Daniel Ortega (Sandinisten in Nicaragua).

Beispiel eines zukunftweisenden Revolutionsführers: Nelson Mandela (vielleicht gelangen ihm  Versöhnung und Frieden nur, weil er schon sehr alt  bei der Machtübernahme war? Oder weil er während seines langen Gefängnisaufenthalts das Beten gelernt hat?); Mahatma Gandhi mit dem friedlichen Kampf für ein unabhängiges Indien („wir selbst müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen"); allerdings gab es später den brutalen Trennungskrieg mit Abspaltung des islamischen Ost- und Westpakistan: Ein Mensch alleine kann also doch kein höheres Volksbewusstsein schaffen. Deswegen der Hinweis an alle Politiker: Mit der Arbeit an äußeren Veränderungen muss die Arbeit an eigenen inneren einhergehen. Also meditiert, betet!

Einer der stärksten Antriebe im Menschen ist die Lebensgier. Seine Bedürfnisse sind auf die Erhaltung des individuellen Lebens ausgerichtet. Die Zivilisation, besonders unsere kapitalistische Gesellschafts- und Wirtschaftsform, hat dies zur ungezügelten Habgier gesteigert. Sie ist zur Zuvielisation geworden. Das  Zusammenleben der Menschen hat sich auf den „Politik“ genannten Kampf gegeneinander um möglichst große Teile des Kuchens reduziert. „Auf ins Einkaufsparadies“, also möglichst viel Habenwollen, und „Geiz ist geil“, also möglichst wenig Gebenwollen sind die Schlachtrufe in diesem Kampfesritual. Das Kampfsystem heißt Kapitalismus.

Maßstab des zukünftigen Überlebens kann aber nur die globale Gerechtigkeit sein. (Rio 92: Global denken- lokal handeln! Die Welt humaner gestalten). 

Materialismus oder GeistRegelt ein Geist den Körper oder ist der Körper beherrschend? Kann ein gesunder Geist ohne Körper auskommen? Es soll Menschen geben, die sich von Lichtnahrung ernähren. Meine Erfahrung: Der Mensch ist Mensch durch eine Dialektik beider. Ich habe bisher nur Menschen als körperlich-geistige Wesen erfahren.

Dagegen finden wir in der Mikrowelt fast nur Leere. Im Atom hat Materie nur einen Raumanteil von 1/100.000 ;  das andere ist Leere.  Die Frage bleibt für den Menschen ein KOAN, ähnlich der nach dem Erstrecht von Henne oder Ei.  A. Einsteins Formel drückt die Verbindung aus: m=ec2 .  Masse (Materie) und Geist (Energie, Lichtschwingungen- auch Wellen, Strahlen, morphogenetische Felder?) stehen in einem sich gegenseitig beeinflussenden Verhältnis. 

Beispiele für Ökumene: In der Omajjaden- Moschee in Damaskus ist Johannes der Täufer begraben. Im Innern steht eine Inschrift über Jesus: „Dem Herrscher…“. Ein Minarett ist nach Christus benannt. Die Moschee wird als gemeinsamer Betort von Christen und Moslems angesehen (der Papst Paul hat hier gebetet mit islamischen Geistlichen).In Pagoden in Sri Lanka habe ich gemeinsame Statuen von Buddha und  hinduistischen Göttern gesehen. Bei der Eroberung Konstantinopels durch islamische Türken ist die christliche Hagia Sophia nicht zerstört worden, sondern es sind sogar christliche Dokumente weitgehend erhalten geblieben. Die monotheistischen Religionen, die von Abraham ausgingen, sind in der Wüste entstanden, ein Ort der Besitzlosigkeit, Konsumenthaltung, Verlockungslosigkeit, der Leere….Hier konnte der Mensch von der Außenwelt abstrahieren und das Wesentliche, Gott  finden.

    

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Morphogenetische Felder  (= gestaltbildende Energien+Wellen) sind ein Thema der Zukunft (Bücher dazu von Sheldrake, Kosyrew u.a.). Die Entstehung der Welt ist mit der Urknalltheorie weitgehend dargestellt. Galaxien entstehen und verschwinden, Sterne werden geboren und sterben wieder: ein Kreislauf wie er häufig zu finden ist. Nur wer oder was gab den Anstoß? Was bewirkte den Beginn dieser Prozesse?

Gott reinkarniert im Universum. „Der irdische Mensch als ein Abkömmling dieses Universums ist in Wahrheit das Gebilde eines Planetensystems, in dem sich eine Feldform von Energie und Geist vereinigen. Er steht also in Verbindung mit dem kosmischen Raum, existiert durch ihn in körperlicher Form.“ (Kosyrew?) „Jedes Atom unseres Körpers war einmal ein Stern.“ (laut Film Gattaca)

Die Vergänglichkeit der Materie zeigt die Dominanz des Geistes (der morphogenetischen Felder). Beim Tod des Körpers (der der Raum-Zeit unterworfen ist) bleibt das morphogenetische Feld als Verursacher des körperlichen Wachstums erhalten: Die Welle (Energie) ist das Meer. Wellen entstehen aus dem Meer und vergehen wieder in ihm. Sie können unterschiedliche Gestalt annehmen, leise säuselnd und klein oder brüllend und zerstörerisch, immer sind sie im Ursprung das Meer.

Die Felder der Planeten und Gestirne stehen mit den Feldern lebender Substanzen in Wechselwirkung. Deswegen ist Astrologie eine ernsthafte Erklärungsmöglichkeit. Allerdings ist für mich die Frage, wie weit die Absolutheit der Aussagen der wirklichen Einwirkung entspricht. Dass nahezu ausschließlich die Konstellation der Gestirne bei meiner Geburt  mein Menschenleben bestimmen soll, relativiert sich schon durch die Lebenserfahrungen: Zuwendung, Essen, Wohnen, Schlafen sind m.E. für einen Menschen wichtiger. Auch das auf die Minute genaue Geburtsdatum als entscheidende Größe ist fragwürdig: Schon vorher war der Fötus im Mutterleib den Feldern ausgesetzt und bleibt es nach der Geburt ebenso. Der Geburtsvorgang selbst mit seinen einzigartigen Erfahrungen (Angst, Atemnot, Bedrückung, totale Veränderung der Umwelt…) ist in dem Moment doch viel schwerwiegender (vgl. Stanislav Grof: Geburt, Tod und Transzendenz).Nichtsdestotrotz ist die Verleugnung des Einflusses der Sterne das andere Extrem, sicherlich durch das Weltbild der christlichen Kirche über Jahrhunderte betrieben. Dass Wellen, Schwingungen und weitere, unseren Sinnen und  Apparaten bisher verborgene Kräfte  Materie verändern können, vielfältigen Einfluss haben,  ist bewiesen: Sprache verändert Materie, Meditation wirkt auf den Körper, vielleicht lässt unterschiedliche Musik sogar verschiedene Kristalle wachsen (Wasser-Eis-Kristallbilder nach  dem Japaner Masaru Emoto, der seinen Dr.-Titel für 41000 Rupien beim Indian Board of Alternative Medicines bestellte).

  

Die Dominanz des Rationalen in den letzten Jahrhunderten (in unserem Kulturkreis besonders seit dem Mittelalter und noch mal verstärkt in Aufklärung und Rationalismus) hat zu einer Förderung der rationalen BETA-Wellen im Gehirn und zur Vernachlässigung von Alpha- und Theta-Wellen geführt. Letztere stehen für intuitive Gehirnaktivitäten, Arbeiten mit Bildern, Kreativität und allgemein streßarmes Denken.

Die Menschen früherer Zeiten (und heute anderer Kulturkreise) behielten viel: Buddhas Worte, auch Sokrates und Aristoteles wurden auswendig gelernt und mündlich über Generationen weitergegeben. Deswegen kann nicht von einer Weiterentwicklung des Gehirns in den letzten Jahrtausenden geredet werden, eher von einer Rückbildung der intuitiven Fähigkeiten.

Mein Fazit: In der westlich-weißen Kultur ist die Innenwelt des Menschen eher verarmt statt weiterentwickelt. Nur die Außenwelt ist enorm ausgebaut worden (Marx: Das Sein bestimmt das Bewusstsein). Darin liegt auch die Chance des westlichen Menschen, dessen Einfluss zur Gefährdung aber auch zur Hoffnung der Welt werden kann: Das Internet ist die Vernetzung der Menschen, kann zu einer neuen Qualität des gemeinschaftlichen Bewusstseins führen. Denn das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. (Einen ähnlichen Sprung machte die Spezies bei der Menschwerdung durch die Vernetzung des Gehirns: Nicht eine zunehmende Größe sondern die vielfältige Verschaltung, verstärkte Synapsenbildung, machte die Weiterentwicklung möglich).

  

War Hitler Gottes Liebling? Wieso ist er so oft Attentatsversuchen entkommen? „Die Vorsehung hat mich gerettet“, war seine Erklärung. Z.B. wurde 3 Tage vor dem 17. Juli 44 der für den Sturz wichtigste Mann, der hoch angesehene Generalfeldmarschall Rommel,  von einem englischen Flugzeug  “zufällig“ in seinem Auto auf einsamer Flur beschossen und so schwer verletzt, so dass er nicht seine Aufgabe übernehmen konnte. Er wurde später von Hitler zum Selbstmord gezwungen, aber offiziell  ist er an den Spätfolgen des „hinterhältigen“ Angriffs gestorben und mit allen Ehren begraben worden.

 

Die Paradoxien des Lebens  sind am deutlichsten in Kriegszeiten zu finden:

1) Hitler soll schon tot gewesen sein, als ein deutsches U-Boot in geheimer Mission nach Japan geschickt wurde. Die U234 sollte neueste technische Entwicklungen dem noch kriegführenden Verbündeten zur Verfügung stellen, in der wahnwitzigen Hoffnung, damit das Blatt noch zu wenden. So wurde u. a. das neu entwickelte Heinkel-Düsenflugzeug zerlegt eingeladen. Und ca. 650 Kg angereichertes Uran zur Herstellung der japanischen Atombombe (U235 schrieben die begleitenden beiden japanischen Offiziere auf die Kisten, die deutsche unwissende Besatzung glaubte an einen Schreibfehler). Das U- Boot wurde von alliierten Schiffen aufgebracht. Oppenheimer, der Leiter des geheimen Manhattan-Projektes zur Entwicklung der US-Atombombe nahm das Uran in Empfang. Es dienste wahrscheinlich als Material der Bomben auf Hiroshima und Nagasaki: So kam es auf Umwegen doch noch an seinen Bestimmungsort.

2) Nachdem das größte Schlachtschiff des 2. Weltkriegs, die Bismarck, versenkt war, nahm ein britisches Schiff im Wasser treibende Überlebende auf,  bis feindlicher U-Boot –Alarm gegeben wurde. Das Schiff musste abdrehen und ließ über tausend Schwimmende im Atlantik  zurück. Nur 125 (?) wurden deswegen von den über 2000 Besatzungsmitgliedern gerettet. So wurde der Feind beim Retten der Feinde vom Feind gehindert.

3) Die Entdeckerin der Kernspaltung, die Jüdin Lise Meitner, wurde von den Nazis ausgewiesen. Ihre Arbeit führte Otto Hahn fort, bekam dafür 1944 den Nobelpreis, auch weil die wahre Entdeckerin verschwiegen wurde. Der ebenfalls ausgebürgerte Einstein schickte einen Warnbrief an die US- Regierung, dass Deutschland kurz vor der Herstellung der A-Bombe sei. Das daraufhin initiierte Manhattan-Projekt führte zu Hiroshima ( Aug 45). Wenn die Nazis Meisner nicht ausgewiesen hätten, wären sie vielleicht die ersten gewesen! Oh Gott...

 Das koloniale Gewissen Deutschlands ist nicht so rein, wie es uns lange Zeit mitgeteilt wurde: Der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts war der deutscher Kolonialtruppen an den Herero in Deutsch Süd-West-Afrika im Jahre 1904. Jetzt sah ich im Haus der Kulturen der Welt einen Film über Tansania mit dem Titel„Kopfjagd“, der mein Geschichtsbild vollständig veränderte: Nicht die Briten waren die Ausbeuter und die Deutschen die selbstlosen Helfer, sondern es gab auch hier brutale Niederschlagungen von Aufständen des Wahehe-Stammes in den Jahren ab 1894 (bei Bagamojo?) und der Maji-Maji 1905 (bei Kalenga? 24 tote Deutsche und 50.000 bis 250.000 tote Afrikaner; mit dem Maji-Zauberspruch sollte die feindlichen Kugeln zu Wassertropfen werden). Zur Erpressung des Wahehe-Häuptlings Mkwawa nahmen die Deutschen auch Geiseln. Mkwawa “shot himself after his resisting failed” (1898). Sein Schädel wurde aus dem Grab geholt, nach Berlin gebracht und u.a. von Virchow vermessen: Die Unterschiede zwischen der Herrscher- und Sklavenrasse und die Besonderheiten des Führerkopfes sollten erkundet werden. In dem Film wird die Suche des Urenkels nach diesem Schädel in deutschen Museen gezeigt. Schon 1954 soll aber Mkawas Schädel aus dem Bremer Überseemuseum zurückgegeben worden sein. Dankgeschenke dafür aus Tansania sind im Museum ausgestellt, ohne den Hintergrund anzugeben. Übrigens übernahm die NSDAP nicht nur dieses Rassedenken sondern auch die ausgemusterten Khakihemden der Kolonialsoldaten, die dann als Braunhemden bekannt wurden. Die in Liedern besungenen Askari waren schwarze Söldner in deutschen Diensten hauptsächlich aus Mosambique. Der Kilimandscharo hieß Kaiser-Wilhelm Spitze.

Der Pfarrerssohn Carl Peters hatte mit Gewalt Verträge zur Schaffung des Kolonialreiches erzwungen. Er regierte auf Gegenwehr mit Kugeln und Feuer: „Jetzt kennt ihr die Deutschen besser“! Den damaligen Zeitgeist kennzeichnet ein Massengebet zum Kriegsgottesdienst am 2.8.1914 vor dem Reichstag: „Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten. Er haltet und waltet ein strenges Gericht. Er lässt von den Schlechten die Guten nicht knechten. Sein Name sei gelobt, er vergisst unser nicht“.

  

 Das Zweckbündnis USA- Saudi-Arabien beherbergt viele Absonderlichkeiten: Die erste Demokratie mit christlichen Wurzeln verbindet sich mit einer mittelalterlichen islamischen Feudalmacht wegen Öl und gemeinsamem Kampfes gegen den Kommunismus. Aramco (Arabisch-Amerikanische Ölfordergesellschaft) beutet seit den 30er Jahren die Ölfelder aus: Reichtum für die Herrschenden in Arabien und USA.  Ein König aus dem Herrscherclan der Sauds wurde durch Alkohol unter seinem US- Gästebett zum Trinker und noch unbeständiger für politische Geschäfte. Im 73er Krieg konnte Israel nach ersten Erfolgen der Ägypter nur durch Nachschub aus USA wieder die Oberhand gewinnen. Treibstoff aus Arabien rettete Israel. König Feisal reagierte mit Boykott: der Barrelpreis stieg von 2 auf 12 Dollar. Auch wegen der Ölknappheit kam es zu Schwierigkeiten im Vietnamkrieg. In Geheimverhandlungen mit Kissinger (amerik. Jude mit deutschen Vorfahren) lieferte er Öl. Im Gegenzug, wie früher, sicherten die USA Militärhilfe und Wohlstandsgüter zu. Dies brauchte das Herrscherhaus, um seine Macht zu sichern, denn in Ägypten war mit dem prosowjetisch orientierten Sadat (wie Nasser?) ein Hoffnungsträger der islamischen Massen entstanden.  1990 bedrohte Saddam Hussein durch den Kuweit- Einmarsch auch Saudi-Arabien. Satellitenbilder zeigten schon den Grenzübertritt irakischer Soldaten. Bin Laden bot an, eine Armee aus von USA geförderten antikommunistischen Afghanistan-Kämpfern aufzubauen. Das Angebot wurde belächelt. (Diese Ehrenkränkung könnte auch zur Feindschaft Bin Ladens gegen die Saudis beigetragen haben. Also nicht der Koran sondern Eitelkeiten als Antrieb). Nachdem er Zustimmung von der Geistlichkeit eingeholt hatte, erlaubte der König den auf 5 Jahre begrenzten Einmarsch der US-Soldaten (der Koran verbietet heidnische Soldaten im islamischen Land, besonders im Ursprungsland).  Auch an diesen Vertrag haben die Amis sich nicht gehalten (vgl. z.B. Kuba und Guantanamo-Vertrag): Sie sind immer noch da, führten u.a. vom Dharhan- Flugfeld aus den Aufmarsch gegen Irak 2003. Und Bin Laden bombt weiter gegen Amis und Saudis. Die Entwicklung in Irak wird spannend. (Alles aus einem TV-Beitrag in Arte am 22.9.2004 mit der Essenz: Wenige Mächtige spielen mit dem Weltgeschehen Schach, getrieben von Machtlust und Prunksucht, wofür? Letztlich zur Erzeugung von positiven Emotionen wie Glücksgefühl durch Anerkennung! Das kann jeder leichter haben durch Meditation.)

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Wirtschaftsbosse der USA unterstützten die Nazis wegen geschäftlicher Vorteile. Prescott Bush, Opa von George Walker, handelte mit NSDAP (Film von Michael Moore). Die Einwanderungsquote für Juden wurde trotz offensichtlicher Verfolgung nicht wesentlich erhöht. Um den Geschäftspartner nicht zu verprellen?

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Die Dresdner Bank wurde im 3. Reich von der „jüdischen Bank“ zur Hausbank der NSDAP. Viele Juden im Vorstand wurden bei der Arisierung durch Parteikader ersetzt. Später wurden die Verbrennungsöfen von Auschwitz von der Dresdner Bank finanziert.

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In Untersuchungen der Wahrheitskommision 1998 (Südafrika) wird der begründete Verdacht geäußert, dass Dag Hammarskjöld 1961 im Auftrag des CIA, des britischen und südafrikanischen Geheimdienstes in seinem Flugzeug über dem Kongo abgeschossen wurde. Schon damals deutete sich an, wie wichtig die Bodenschätze dieser Region waren. H. wollte bei seinem 4. Flug nach Katanga auch mit Lumumba sprechen, der später auch umgebracht wurde.

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Frage: Wieso ist Hitler so häufig Attentaten entgangen, aber ein Friedensbringer wie Hammarskjöld nicht? Wollte Gott den Holocaust vollenden, damit Israel als Zeichen des Armageddon  wieder erstehen könnte? Oder war der Geheimdienst halt viel professioneller als die Laienattentäter? Weitere Vermutung: Diese Geheimdienste haben also gar nicht versucht Hitler umzubringen!? 

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In einem TV-Film  (9.Jan.2006) wurde der Mord an J.F. Kennedy geklärt: Der CIA hatte den Auftrag, nach dem Schweinebuchtdesaster besonders vom Bruder und Minister Robert Kennedy unterstützt, Fidel Castro zu beseitigen. Das wusste der kubanische Geheimdienst und wollte seinerseits Kennedy umbringen lassen. Das „geladene Gewehr“  Oswald bot sich ihnen an und erledigte den Auftrag. Diese Erkenntnisse wurden aber nicht veröffentlicht, weil die regierenden Demokraten einen Regierungswechsel vermeiden wollten. Der Volkshass gegen Cuba hätte die Republikaner gefördert, vielleicht die Falken zum offenen Krieg veranlasst.

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Die Naturgesetz-Partei will eine kollektive Waschmaschine für das Negativ- Bewusstsein einführen, mit der Neid, Hass, Hektik, Frust, Enttäuschung... regelmäßig  in der Bevölkerung gereinigt werden sollen. Sie setzt dabei auf Harmonie und Meditation. „Wer die Spiritualität aus der Politik ausklammert, betreibt eine Politik, die am Leben vorbei geht“. Erste Maßnahmen wären die Etablierung von „7000 yogischen Fliegern“, die das Volksbewusstsein sofort anheben könnten, der Aufbau der Gesundheitslehre des Maharishi und seiner Lehren und Meditationsweisen (Vedische Wissenschaft, u.a. Fliegen, Schweben, m. E. eher Hopsen).

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Otto Weiniger (1880-1903), Kind ungarischer Juden in Wien, schrieb um die Jahrhundertwende mit „Geschlecht und Charakter“  ein damals vielgelesenes Buch, eine Klassifizierung der Menschen und Völker mit Auf- und Abwertung. Das zeigt, wie sehr rassistisches Denken schon Jahrzehnte vor dem Faschismus verbreitet war. Das Buch wurde auch von den Nazis als eine Grundlage ihrer Rassenlehre benutzt (Frauen und Juden sind keine vollwertigen Menschen). Konsequenterweise erschoss sich W. im Sterbezimmer Beethovens, denkt man. Aber er war Monate vorher zum Protestantismus übergetreten.

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Das friedliche Europa schützt sich an der Grenze zur Türkei durch einen Minengürtel:Seit 1990 (bis Okt.2004) 93 Todesopfer. In den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla gibt es hohe Mauern und Stacheldraht gegen anstürmende Afrikaner. "Biest" werden von den Mexikanern die nach Norden führenden Züge genannt: Auf ihnen versuchen viele Südamerikaner dem Elend ihrer Heimat zu entkommen und in die USA zu gelangen. Bei ihrer Schwarzfahrt liegen sie auf den Dächern, hängen sich unter die Waggons und verlieren, wenn sie einschlafen und herunterfallen, ihre Gliedmaßen an das Biest.

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Ist im moralischen Bewusstsein der Menschen ein Fortschritt abzusehen? Der Krieg als normaler Kampf ums Dasein wird heute weitgehend verneint. Vor 100 Jahren galt er noch als ehrenhaft. Das Kriegssegnungsgebet der Hunderttausend vor dem Reichstag:“ Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten... Er lässt von den Schlechten die Guten nicht knechten...“ Das Welt- und Menschenbild wandelt sich, siehe oben: Der Jude Otto Weiniger mit seiner Herrenmenschentheorie.

Die Hirnforschung (Prof. Teuchert-Noodt, Uni Bielefeld) warnt aber vor einer Rückbildung des vorderen Stirnhirns als Sitz des Moralzentrums. Durch Wettbewerbsstress und Hektik unserer Zeit regrediert es zum Neandertalerhirn (Krieg wird tatsächlich wieder mehr als Mittel der Auseinandersetzung gesehen- Juli 2005). Und die christlichen Kirchen haben dazu beigetragen, durch ein negatives Menschenbild: von Natur aus schlecht, verloren und verdammt... (z.B. Luther und Heidelberger Katechismus). Im Islam wird der Mensch am Anfang seines Lebens frei von Sünde (keine Lehre von der Erbsünde, er wird erst im Laufe seines Lebens zum Sünder) und mit einer natürlichen Anlage zum Islam geboren, darum keine Taufe. Im Judentum ist die Heiligkeit des Menschen bei seiner Schaffung durch Gott erklärt (Ebenbild).

Peter Kafka sieht in der globalen Beschleunigungskrise die kritische Grenze der Wettbewerbsinnovationen erreicht. Der Konkurrenzvorteil des Schnelleren und Größeren (Survival of the fittest) kann nicht mehr gelten, weil es globaler als global nicht geben kann. Auch die Innovationsgeschwindigkeit lässt keine Zeit mehr, Neuerungen auf langfristige Lebenstauglichkeit zu prüfen. Deutlich wird dies an Lösungen, die keine sind sondern mehr Probleme schaffen, an zunehmenden Krankheiten bei Mensch und Natur (eigentlich dasselbe!), an Rückbildung des Moralzentrums (siehe oben Hirnforschung). In meiner Generation kippt die Höherentwicklung!  Aber Krisen sind zum Umdenken da.

Jesus beachtete das Gesetz der Väter, aber veränderte es teilweise: Die Sabbatgebote, und auf die Frage, was das wichtigste Gebot sei (Matt. 22,37) antwortete er: „Du soll Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und ganzem Gemüt...“ Das Gesetz bei 5.Mose 6,4-5 (im Judentum als Shma Israel) lautete „...und mit aller Kraft“. Jesus hatte erkannt, dass die Emotionen den Menschen dominieren. Beobachte deine Gefühle. Wenn Groll hochkommt, lass ihn nicht einnisten, riet schon Gott dem Kain. Mit dieser Äußerung betont Jesus einen Bereich, der in asiatischer Philosophie (Buddhismus) zentral ist.

Die Deutschen sind offiziell immer noch Antisemiten, aber in veränderter Form: Während sie das jüdische Volk auf Samt betten, weil es sich immer noch als traumatisiertes Opfer empfindet, werden die anderen Semiten, die arabisch-muslimischen Völker unter den Terrorismus-Verdacht gestellt. Aber alle sind Nachkommen des Kain-Sohnes Sem (neben Ham und Jafed). Sem war der Vorfahre Abrahams, dessen Söhne u.a. der Erstbeschnittene Ismael und dann Isaak waren. Die Abraham-Verheißung, alle Nachkommen zu segnen, d.h. alle Völker, wird von Frau Lapide bestritten: Nur die Isaaks haben Gottes Verheißung.

Das Ende der Welt stellen sich die Menschen in vielen Variationen vor. Jetzt hab ich eine neue: Kurz bevor der totale Exit erfolgt, kommt Rettung von den anderen Wesen. Ufos sind seit der A-Bombenexplosion  und vor allem in USA gesichtet worden (seit 1947). Diese Wesen scheinen sich Sorgen um uns zu machen.  In einem ZDF-Film haben nahezu alle Beteiligten/Augenzeugen die Echtheit dieser Wesen bestätigt. Die gegenteiligen Verlautbarungen vor allem von US-Militär und Regierung seien Vernebelung wg. Unsicherheit oder militärischen  Geheimnissen. „Vielleicht sind es auch Menschen aus der Zukunft, die eine Zeitreise zurück machen können. Oder Wesen aus anderen Sonnensystemen, die mit Gravitationswellen (300-fache Lichtgeschwindigkeit) sich bewegen.“  Bei Bewahrheitung würden besonders die christlichen Religionen ihre Dogmen verlieren, nicht so die Mystik (z.B. Meister Eckehardts). Aber ähnliches ist schon passiert, als die Erde ihre Scheibengestalt änderte.

Glauben versetzt Berge soll Jesus gesagt haben, wohl auch aus eigener Erfahrung. Aber dies verlangt viel Disziplin: Mit regelmäßiger Meditation (auch Beten, Selbsthypnose, NLP... genannt) kann der eigene Zustand so beeinflusst werden, dass naturwissenschaftlich schwer Erklärbares entsteht. Ich versuche diese Erfahrung zu machen: Ein Basalzellkarzinom ist nur durch Operation zu entfernen, geht nicht durch eigene Selbstheilungskräfte weg, sagte der Chefarzt. Aber bei mir wird er kleiner, weil ich an die Heilungskräfte glaube, wie Jesus der heilige Heiler.

In der Thora wird die krasse Reaktion Gottes auf Vielgötterei „seines Volkes“ dargestellt. Der Kampf um Einführung des Monotheismus war lang und konfliktreich. Wird Gott auch so hart reagieren, wenn Menschen einen weiteren Schritt in der Glaubensevolution (zum Transtheismus) machen, weil sie ihn vielleicht als Person nicht mehr verehren wollen? Nein, denn in seiner Schöpfung ist das Prinzip der Entwicklung zu Höherem  angelegt.

Die 13 als Unglückszahl ist mit der Vernichtung des Tempelritterordens entstanden: die Tempelritter waren als Beschützer der Kreuzfahrer und heiliger Orte hoch angesehen. Als dieser Orden dem Papst zu mächtig wurde, ließ er viele Angehörige töten und den Orden auflösen am Freitag den 13. Oktober 1307. Der gläubigen Bevölkerung war dies nur als Aktion des Bösen verständlich, der daraufhin immer am Freitag dem 13. erwartet wurde. 13 galt aber auch als herausragende Zahl: auf der One-Dollar-Note z.B. 13 Stufen der Pyramide, 13 Pfeile, 13 Blätter am Zweig, 13 Sterne...

Die Illuminati war ein 1776 in Deutschland von Weishaupt und Knigge  gegründeter Geheimorden der „Erleuchteten“(!). Goethe und Herder gehörten ihm an. Im gleichen Jahr war die Unabhängigkeitserklärung der USA. Deshalb steht dies Datum auf dem Dollarschein. Auch sonst wird vieles fälschlicherweise mit den Verschwörern der Illuminati in Verbindung gebracht. Das Auge der Vorsehung auf dem Dollarschein z.B. ist auf Freimaurereinfluss zurückzuführen.

Die Zahlenmystik in Thora und Bibel ist erstaunlich, aber durch die Kombinationsvielfalt der Zahlen zu erklären. Buchstaben werden mit Zahlen in Verbindung gebracht. So wird aus  Wörtern oder Sätzen z.B. die Summe 666 errechnet: die Teufelszahl. Alles Hokuspokus (Hoc est corpus, das Brot wird beim Abendmahl zu Jesu Körper ): Wenn  die mystische Zahl 7 als 5+2 oder 52 als A gesehen, B=53 usw. ergibt sich H= 59 und O=66 und K=62 usw. 59+66+62..... =666                                      

Umfragen seit 1953 haben ergeben, dass die Zahl der sich glücklich fühlenden Menschen in Deutschland gleichmäßig zwischen 25 und 32 % schwankt. Neu ist nur der schnellere Ausschlag (Zick-Zack-Kurve seit 90).

 Der Mensch ist trotz allem Bewusstsein ein natürliches Wesen geblieben. Das zeigt die Übermächtigkeit der Liebe. Nicht nur die erotische greift ins Weltgeschehen ein (Bill Clintons Affäre) auch die Wesensliebe (ich liebe dein Wesen) hat in der Schöpfung eine wichtige natürliche Aufgabe: Wenn 2 Menschen sich sehr mögen, ist die gemeinsame Fürsorge für die Nachkommen stabiler, damit das Überleben der Art eher gesichert.  Wenn nun eine elitäre Kirche diese Liebe in einer Ehe sehr strapaziert, z. B. durch Kompromisslosigkeit in Glaubensfragen, verstößt sie gegen die Schöpfung.

 Neue Forschungen haben die Legende von der Monogamie widerlegt: Bis auf einen kleinen Darmwurm gibt es keine monogame Tierart. Selbst die oft zitierten Schwäne gehen fremd, obwohl das Paar ein Leben lang zusammenbleibt. Gentests der Schwanfamilienkinder zeigten fremde Väter. Die Natur liebt die Vielfalt und Vermischung auch bei den Chromosomen. Nur durch sie gibt es größere Chancen auf Verbesserung  der Art in der Evolution.

 Gene sind nur Optionen, keine Diktatoren. Sog. „Wilde Kinder“ (von Tieren aufgezogen) konnten nur in jungen Jahren von ihrem tierhaften Verhalten abgebracht werden. In Versuchen starben ohne Zuwendung aufgewachsene Kinder, auch wenn sie mit Nahrung und Hygiene ausreichend versorgt wurden. Vorbild und Bezugsperson sind wichtig für  junge Menschen (die ermuntern statt zu ermahnen). Da sich das Gehirn bis zum Tode immer wieder wandelt, ist auch im Alter noch eine Verhaltensänderung möglich. Dafür braucht mensch aber viel Ausdauer und Unterstützung von Freunden.

 Die Psyche ist ein so vielschichtiger Bereich, dass ihr Verhalten nie letztlich vollständig geklärt werden kann. Auch die Frage nach der Wichtigkeit von Umwelt (Behaviorismus) oder Genen zeigt geschichtlich immer Pendelbewegungen von einem Extrem ins andere, bis wieder Gegenteiliges entdeckt wurde. Das ist typisch für die gesamte Wissenschaft: Die letzte Wahrheit bleibt uns verschlossen, so wie wir das Wetter letztendlich nicht erklären und vorhersagen können. Und das ist gut so.

 Die Endzeit ist seit Menschengedenken in der westlich-abrahamischen Kultur immer aktuell gesehen worden („bald geht die Erde unter“). Steckt darin der menschliche Wunsch, das Unfassbare von Raum und Zeit, die Unendlichkeit, das Nichts denkbar, d.h. endlich zu machen, um das Dasein besser ertragen zu können? Jedenfalls mussten bisher durch neue Erkenntnisse alle menschlich gesetzten Begrenzungen erweitert, ja aufgehoben und umgedreht werden: Der Scheibenrand der Erde, das Firmament der Welt, der Anfang der Welt laut Bibel vor ca. 5000 Jahren (also zur Zeit  des Ötzi), die Bewußtseinslosigkeit der Tiere, das Böse, Aggressive in allem Tierischen,  die Tierhaftigkeit der Schwarzen, die Kulturlosigkeit der frühen Menschen (Sternenscheibe von Nebra vor ca. 3600 Jahren, Skulpturen in Mähren 35000 Jahre alt?), der Dualismus von Gut und Böse zur besseren Einordnungsmöglichkeit der Welt. Paradoxe Konsequenz: Endpunkte sind dazu da,  überschritten zu werden. Die Endzeit wird ein neuer Anfang.

Der Mensch denkt nicht nur mit dem Gehirn sondern mit dem ganzen Körper. Jeder Gedanke hat mal mehr mal weniger eine körperliche Auswirkung, deutlich sichtbar sind emotionale Gedanken wie z. B. erotische oder Angstvorstellungen; weniger deutlich ist die gedankliche Vorstellung einer sportlichen Betätigung, gleichwohl sie  messbare Auswirkungen im Muskelapparat hinterlässt; kaum messbar sind mathematische Gedankengänge.

Gut und böse ist wie Licht und Schatten. Die Einteilung in göttlich und teuflisch zeigt einen für unsere westliche Kultur typischen Hang zur  Einteilung, zur Grenzziehung. Dualismusdenken hilft nicht weiter, weil es etwas fest mauert, was fließend ist. Der lernfähige Mensch denkt und korrigiert sein Verhalten, wenn er nicht eingegrenzt ist. Mit dem Blick des Grenzziehers verwehrt man den Ausblick auf Neues, versagt sich die Veränderung. Warum ist dieser Drang  zur Urteilsfällung so ausgeprägt, hängt das mit christlicher Dogmatik zusammen (siehe AT)?  Müssen Christen verdammen, weil sie Verdammnis fürchten? Urteile und Schuldzuweisung sind Fundamente der kirchlichen Glaubensdoktrin. Sind sie eher lebensdienlich oder machtpolitisch begründet? Was würde Jesus dazu sagen? Vielleicht: Der Sündenfall, die Ursündedes Menschen war und ist  die Absonderung von Gott, von den anderen Teilen der Schöpfung. Wenn er wieder das Ganze sieht, das All-eins-sein spürt, hat er die Trennung überwunden. Dazu verhilft die Liebe und die Suche nach Wahrheit. (Vgl. Thomasevangelium und Dualismus)

 Jesus hat nichts aufgeschrieben! Vielleicht, weil er genau das verhindern wollte, was danach durch die Heilige Schrift passiert ist: Der Buchstabe des Textes wird in den Mittelpunkt gerückt, statt der Mensch. Kriegsgegner entstehen durch „falsche“ oder „richtige“ Auslegung (vgl. 30-jähriger Krieg, unser Ehe-Glaubenskrieg, Irland...)

 Monotheismus + Auserwähltheit = Kriegsgrund?  Wenn Du mich als Einzigen Gott anerkennst, werde ich Dich als mein Volk auserwählen und bei allen Eroberungen siegen lassen. Ich bin Zebaoth, der Herr der Heere.

Abraham als Urvater der Offenbarungsreligionen (er kam aus Ur, dem Ort der ältesten Menschheitssage, dem Gilgameschepos), die sich gegenseitig das Heilige Land und den richtigen Gott streitig machen: A. verstieß die Leihmutter, seine 2. Frau Hagar, mit dem gemeinsamen Sohn Ismael. Sie gingen in die Wüste und wurden laut Koran zum Gründer der arabisch-islamischen Völker (vgl. Sure 2/125). Mit seiner 1. Frau hatte er noch spät den Sohn Jakob, wie von Gott verheißen, für dessen Nachfolge laut Bibel das verheißene Land vorgesehen war. A. ist also der Stammvater für Juden, Christen und Moslems.

Der Auserwähltheitsglaube hat das jüdische Volk zum Überleben und zu herausragenden Leistungen gebracht: Die Dialektik des Lebens. Wer viel leidet, muss zusammenhalten, reift und lernt. Das jüdische Volk wurde belohnt mit Intelligenz und  Reichtum (siehe dazu Manes Sperber: Die Achillesferse).

 Hebräer war im gesamten arabisch-semitischen Raum ursprünglich ein sozial-rechtlicher Begriff für Randgruppen, Unterprivilegierte, Ausgestoßene, außerhalb der Gemeinschaft stehende, die weder Recht noch Schutz hatten, ähnlich den Vogelfreien früher bei uns. In Ägypten wurden unter anderen Volksgruppen auch die versklavten Juden so genannt. Da sie viel in Steinbrüchen für den Pyramidenbau arbeiteten, gibt’s die Übersetzung „Steineklopfer“ (vgl. in Sri Lanka die eingewanderten Tamilen). Wenn Gott der Gott der Hebräer ist - und er sprach mit Mose hebräisch z.B. in den 10 Geboten-, erwählte er also nicht ein bestimmtes Volk, sondern benachteiligte Menschen. Haben also die Sieger Kanaans (Israeliten, Judäer), die selbst die vorher dort ansässigen Völker zu Flüchtlingen und Verachteten machten, gar nicht mehr das Wohlwollen Gottes (obwohl sie dies nach dem Grundsatz „Der Sieger schreibt die Geschichte“ natürlich behaupten mussten)? Und wie sieht dann die Bewertung der Kriegszüge der heutigen „Auserwählten“ aus: Welche wahre „mission“ haben die Soldaten aus „Gods own country“ in der Welt? Wer wird in Israel heute ausgegrenzt? Und was würde Jesus dazu sagen, wo doch sein Gleichnis vom barmherzigen Samariter bis heute von selbst ernannten Auserwählten nicht verstanden ist? Und hat die lateinamerikanische Befreiungstheologie nicht doch recht, obwohl sie mir diese Zusammenhänge so nicht recht klar machen konnte.

Monotheismus und Kapitalismus haben gemeinsame Wurzeln und Ziele: Beide entstammen dem jüdisch- christlichen Glauben des alten Testamentes. Beide fühlen sich heilig, d. h. allein heilend für die Welt. Beide führen Kriege um ihre Heiligtümer. Und ein Paradoxon: Der hochintelligente Jude Karl Marx hat die Kritik geschrieben.

 E. Fromm (1900 als einziges Kind orthodoxer Juden in Frankfurt geboren, später sozialistisch) spricht von den Fehlleistungen des Christentums: Missionsauftrag, Eschatologie (Lehre von den letzten Dingen- Endzeitvorstellung), Auserwähltheit, Geschichtsfälschung (Wahrheitsunterdrückung).

 Der Mensch wurde aus dem Paradies vertrieben als er vom Baum der Erkenntnis aß: Er verließ seinen Platz als Teil der Natur, eines unter vielen gleichen, als seine Entwicklung des Gehirns das Denken über sich und die Welt ermöglichte und strebte die Herrschaft über die Natur an: Immer neue, schnellere, größere technische Entwicklungen schienen sein Leben zu verbessern, nachdem er aus dem Kreislauf der Natur ausgebrochen war. Heute wird jedoch auch immer klarer, dass dies nicht wirklich zu seinem Glück beiträgt: Weil es auf Kosten der übrigen Schöpfung  geht, wirkt diese Entwicklung auch menschengefährdend, denn er ist immer noch Teil der Natur. Vom Menschen gemachte Katastrophen und die Verunsicherung durch immer größere Machtlosigkeit gegenüber den scheinbaren Sachzwängen einer negativen Entwicklung führen zu Endzeitvorstellungen und bringen Heilslehren hervor (z.B. NAK).

Das neue Paradies kann der Mensch erst finden, wenn er den Konsumrausch als Sucht erkennt, wenn er eine mentale Entwicklung erreicht, die Zufriedenheit ohne äußeres Immer-mehr ermöglicht. (z.B. in Meditation und Mystik).  Wenn aus der Vorstellung eines  Opfer- und Siegergottes ein Schöpfergott wird. Wenn der Mensch die Einheit mit der Schöpfung wiedergefunden hat, steht ihm das Himmelreich offen und er erlebt die Wiederkehr Jesu. Hinter der Angst steckt die Furcht vor der Sünde, vom Heil getrennt, abgesondert zu sein, gegen die Schöpfung zu arbeiten.

 

Die Menschen wurden vor 100 Jahren im Schnitt älter als heute, wenn sie das 5. Lebensjahr erreicht hatten! Die sog. Zivilisationskrankheiten haben epidemisch zugenommen. Eine Untersuchung der Gesellschaft für Erfahrungsmedizin: „Um 1890 war die Lebenserwartung eines Menschen in Deutschland, der erst einmal das fünfte Lebensjahr erreicht hatte, um vier Jahre höher als heutzutage. Seit 1920 gibt es in Europa einen Anstieg bei Zivilisationskrankheiten wie folgt: Herz-Kreislauf 14-fach, Rheuma 17-, Krebs 20-, Fettsucht 35-, Diabetes 56-, Allergien 70- u. Alzheimer 89-fach. Die Angaben stammen von der Weltgesundheitsorganisation“.

Immer mehr Männer sind impotent. Die Unfruchtbarkeit in den Industrieländern  nimmt jährlich um ca. 1% zu (Deutschland insgesamt 15%, USA 22%).   Das alles deutet auf eine Fehlentwicklung seit dem letzten Jahrhundert hin. Ursache sind wohl die negativen Umwelteinwirkungen des Menschen: materiell in Form von unnatürlichen Anreicherungen von Giften wie Pestiziden, Chlorchemie, giftige Metalle, Atom-, Gen- und Nanotechnologie, psychisch durch Stressfaktoren (vgl. Prof. Teuchert-Noodt „Der Neandertaler in uns“). Ist die Nanotechnologie die neue Versuchung des Teufels (vgl. Jesu Wüstenerlebnis)?  Der Mensch kann damit völlig neue Stoffe mit unbekannten Eigenarten schaffen, deren Einfluss auf die  Schöpfung katastrophal sein kann. Beispiel. Nanopartikel sind als einzige in der Lage, alle menschlichen Körperschranken zu überwinden, Immunreaktionen zu pervertieren, die DNA zu verändern!

Deprimiert? Fehler sind zum Lernen da! Krankheit, Schmerzen, Leiden können einen Bewusstseinswandel herbeiführen (siehe Sündenfall).

Wann werden wir begreifen, dass der Mensch heute nicht mehr alles machen darf, was er kann: Die Sündenfallprophezeiung bekommt erst  jetzt einen direkt erfahrbaren Hintergrund: Seit der Mensch mit seinen Schöpfungsfähigkeiten fast zum Ebenbild Gottes geworden ist, kann der Apfel vom Baum der Erkenntnis seine tödliche Wirkung entfalten: Der Mensch ist erst heute in der Lage das Gute zu erkennen (die Schöpfung Gottes) und das Böse davon zu unterscheiden (diese Schöpfung gefährdende Eigenschöpfungen des Menschen). Wenn diese Erkenntnis ihm nicht allgemein gelingt, ihn überfordert, weil er die von Gott ermöglichte nächste Bewusstseinsstufe nicht erreicht- und damit nicht zum Ebenbild Gottes wird- dann Mensch „wirst du sterben“ Gen. 2/17. Dann wird Gott vielleicht einen weiteren Versuch machen: Eine neue Art wird evolutionär entstehen und wieder danach streben, zu seinem Ebenbild zu werden. Oder hat Gott ein weiteres Mal Erbarmen (Allah der All-Erbarmer), wie mit Noah und lässt Menschen überleben (z.B. in Heilungsbiotopen wie Tamera), auf dass sie ein neues Menschengeschlecht gründen, welches sein kann wie Gott. Die Mystiker aller Religionen haben davon Zeugnis gegeben und teilweise mit dem Leben dafür bezahlt, wie Al Halladj, Giordano Bruno...  Gott scheint doch auf ein ebenbürtiges Wesen in seiner Schöpfung hinzuarbeiten, nicht auf das Endgericht als Zerstörung der Erde und ein unmaterielles, unirdisches, himmlisches Paradies: Er hat das Universum geschaffen, um nicht allein zu sein. Er scheint damit seine Existenz dem Menschen zeigen zu wollen:  Könnte die Seele Gott ohne die Welt erkennen, die Welt wäre nie erschaffen worden.“ (Meister Eckehardt als ein Mystiker in der Welt, nicht außerhalb!)

Dazu ein Koan: Die schwerste gymnastische Übung ist, sich selbst auf den Arm zu nehmen.

 Ein Weltbewusstsein scheint sich zu entwickeln: Viele Menschen auf der Erde empfinden gleichzeitig ähnliches, so als ob sie sich in einem gemeinsamen morphogenetischen Feld (Rupert Sheldrake) befinden und darauf einwirken können. Beim Tod von Diana entstand spontan eine Welttrauergemeinde.

Vor und zu Beginn des Irak-Krieges beteten, meditierten und demonstrierten Millionen um ein schnelles Ende. Es geschah: Nach unerwartet kurzer Zeit waren die Hauptkriegshandlungen vorbei. Doch vielleicht weil diese mentalen Konzentrationen aufhörten, schwelte ein zunehmend brutaler werdender Untergrundkrieg?

In einer TV-Sendung wurde eine Untersuchung vorgestellt, wonach bei weltweit besonderen Ereignissen eine sofortige Reaktion (einer Weltemotion?) festzustellen ist: Zufallsgeneratoren an vielen Orten der Welt, die normalerweise Zufälliges, Ungeregeltes, deshalb überall Verschiedenes anzeigen, registrierten am 11. 9. einen gemeinsamen starken Ausschlag.

In dem Film “What the bleep do we (K)now?“ ist von einem Experiment die Rede: Einige tausend Menschen in New York meditierten über mehr Friedlichkeit in der Stadt. In diesen Tagen sank die Kriminalitätsrate um 25%. Zufall, Statistik oder was?

Das Paradigma von der genetisch bedingten Aggression in den Lebewesen („der Mensch ist auch böse, weil die Kreatur böse ist“ oder Luthers negatives Menschenbild: verloren und verdammt, von Grund auf schlecht, „von Natur aus geneigt, Gott und meinen Nächsten zu hassen“ -Frage 5 Heidelberger Katechismus) wird abgelöst von einer differenzierteren Sichtweise. Frans de Waal hat bei Forschungen an Primaten festgestellt, dass nach Zusammenstößen eine körperliche Wiedergutmachung folgte: Streicheleien, Küsse, Umarmungen der Kontrahenten traten vermehrt auf, besonders bei den Bonobo (kleine Schimpansenart). Das heißt, die Kreaturen kämpfen zwar um bessere Lebensbedingungen in bestimmten Situationen, aber es ist kein „fressen oder gefressen werden“, kein Konkurrenzkampf mit winner und loser, wie ihn uns das Alte Testament und der neue Kapitalismus/ Neoliberalismus vormacht, sondern ein Zusammenleben, das langfristig auf  Kooperation mit gutem Überleben aller ausgelegt ist.

Interessant ist, dass dieser Paradigmenwechsel in unserer Zeit so häufig auftritt, dass eine besondere Wende der Menschheit erahnt werden kann: Wachsendes Bewusstsein von der Notwendigkeit eines globalen Überlebens, der Mensch als Friedenswesen, Entdeckung von matriarchalen Kulturen vor der monotheistisch- patriarchalen Zeit, Aufhebung der Dualität.

 Das Paradigma „Fressen oder gefressen werden“ wird von der Wissenschaft widerlegt: Sie entdeckt immer mehr symbiotische Beziehungen in der Natur, z.B. Pilzmyzene umwachsen die Baumwurzeln und erleichtern damit die Wasseraufnahme, die Pilze bekommen dafür vom Baum Zucker. Oder Insekten haben in sich Bakterien, deren Stoffwechselprodukte sie in aggressiver Umwelt überleben lassen. Biochemiker erwarten von den 5 Mio. Insektenarten noch viele Arzneimittel für den Menschen (zum Vergleich gibt es nur 250000 Pflanzenarten) Aber: Wir müssen diesen Schatz bewahren, statt ihn zu verdrängen, z.B. auch gentechnologisch, wo durch Pollenverunreinigung eine dominante Wildsenfart entstand, die alles andere überwuchs. Also: Co-Evolution statt K.O.-Evolution.

 

Pflanzen können kommunizieren: Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass Pflanzen sich gegenseitig vor Feinden schützen: Wird z.B. das Blatt einer Pflanze von einem Tier angefressen,  so sendet sie chemische  Botenstoffe aus, die vom Wind in die Umgebung getragen, andere Pflanzen  warnen. Diese bilden dann auch Gift- oder Bitterstoffe, in der Hoffnung dadurch die möglichen Fressfeinde abzuschrecken. Macht die Sendepflanze das aus Selbstlosigkeit? Der christliche Opfermythos ist ihr wohl kaum gepredigt worden. Aber auch Jesus sprach nur von „Nächsten lieben wie dich selbst“: Wie ich mir, so ich dir  Und: Wie du mir, so ich dir! Spieltheorie: Tit for tat!  Wenn die Pflanzen alle bitter schmecken, wandert das Fresstier weiter. Und beim nächsten Angriff könnte ich der erste Angefressene sein.

 

Christine von Weizsäcker erwähnt in dem Feature über Peter Kafka  einen Versuch über Massenphänomene im Tierreich: Schwarmfische reagieren mit unglaublicher Schnelligkeit und Präzision in gemeinsamen Bewegungen. Dabei ist kaum festzustellen, von welchem Individuum des Schwarms die Bewegung ausgeht. Es scheint, als ob sie von einem Gesamthirn gesteuert würden. Wahrscheinlich aber folgen alle blitzschnell, wenn einer der Fische als erster etwas bemerkt und reagiert. So sind wohl die Überlebenschancen am größten und bieten den selektiven Vorteil.  Nun wurde einem der Schwarmfische das Großhirn herausgenommen, mit dem auch die Umwelt wahrgenommen wird. Beim Zurücksetzen in den Schwarm zeigte sich etwas Erstaunliches: Diesem „behinderten“ Fisch folgten alle anderen, wahrscheinlich weil er „blind“, ohne Verarbeitung der Umweltsituation schneller agierte als alle übrigen.

Frage: Gibt es Parallelen zur Situation des Menschen heute? Nach Peter Kafka („Vielfalt und Gemächlichkeit statt Einfalt und Raserei“) siegt bisher immer noch das Schnellere, obwohl wir in der Evolution zum ersten Mal an einen Umkehrpunkt gekommen sind: Das Schnellere sichert nun nicht mehr besser das Überleben, sondern gefährdet es: Die Entwicklung ist so schnell geworden, dass der Mensch innerhalb seiner Lebenspanne die Folgen gar nicht mehr genügend testen kann, bevor er schon wieder etwas Neues zur Norm etabliert. Beispiele aus der Wissenschaft: Atomenergie, Gen- und Nanotechnik; aus der Ökonomie: die Chaosentwicklung der letzten Jahre: Handy und UMTS, die High-Tech- Blase, Firmenzusammenschlüsse wie TimeWarner-AOL und Daimler-Chrysler, Crash der Riesen Enron, Parmalat... Der kleine Mann verlor sein Spargeld in der großen Finanzwelt, weil er der Wachstumsideologie der Fachleute folgte.

 

Das Schnellere und Größere ist also jetzt nur noch kurzfristig das Erfolgreichere;  langfristig wird es  scheitern. Und mit ihm der Mensch, wenn er nicht gottseidank seiner Vernunftsbegabung diese Entwicklung erkennt und zum ersten Mal in seiner Geschichte das Evolutionsgesetz des Schöpfers (auch genannt: die Natur, der „Große Geist“, Gott) reflektiert und selbstständig reagiert. In allen Religionen haben die Mystiker diese neue Selbstständigkeit schon seit Jahrhunderten gespürt, wenn sie sagten: „Ich bin Gott“ (Al Halladj, auch Meister Eckhardt und Rumi).

Wenn aber, wie bisher in den etablierten abrahamischen Religionen, das Gottes- und Menschenbild unvereinbare Gegensätze zeigen, kann man dieser Argumentation nicht folgen. Ja- in ihr zeigt sich geradezu das Teuflische: Dualistisch denkende Teufelsfürchter und Gottesanbeter müssen die Ausbreitung dieser Vorstellung behindern, weil sie der alten Lehre vom Scheitern des naturhaft bösen Menschen, vom Endgericht Gottes (Armageddon) widerspricht. Für sie ist die gegenwärtige negative Entwicklung der neoliberalen Globalisierung nur der Beweis ihrer Vorstellung, dass wir in der Endphase der Erde leben. Manche warten mit Sehnsucht auf den Untergang. Die Endzeitkirchen haben denn auch weltweit großen Zulauf. (Eine hämische Bemerkung: Das Paradies kann deswegen erst entstehen, wenn die Endzeitkirchen von der Erde verschwunden sind: Dann kann Jesus im einzelnen Menschen wieder auferstehen.)

 

Der immer schnellere Fortschritt ist unethisch geworden (Ethos = Bewährung). Die Innovationsgeschwindigkeit wird zu schnell für den menschlichen Lebenszyklus. Die Nachteile und Gefahren langfristiger Art werden nicht allgemein erkannt, weil kurzfristige und scheinbare Vorteile locken. (Damit zeigt die Gesellschaft Zeichen von Sucht). Vieles, was wir heute Fortschritt nennen, wird sich morgen als Irrtum erweisen.

 

Der logische Verstand wägt pro und contra ab und meint danach zu handeln. Der letzte Handlungsantrieb aber kommt aus dem emotionalen Bereich. Menschen ohne funktionierendes Stammhirn und Mandelkern waren unfähig zur Entscheidung. Letztlich wirkt bei einer Entscheidung die emotional positiv empfundene Aussicht/Prognose: sie schüttet Dopamin aus.

Untersucht wurden diese Zusammenhänge auch beim Aktienkauf: Die Aussicht auf Gewinn schüttet Dopamin aus, je schneller und höher der erwartete Gewinn, desto mehr Hormon, desto fester die Entscheidung. Auch bei anschließendem Misserfolg lernte der Mensch nicht daraus. Er reagiert als soziales Wesen: Der Herdentrieb bewirkt sich bestärkende Prognosen und Dopaminausschüttung. Daher die mit stetiger Folge sich wiederholenden Blasen wie Tulpenzwiebeln, Eisenbahn, Indiengewürzhandel, Automobil, High Tech...

Psychologie und Buddhismus kennen die Mechanismen. B. empfiehlt Abstand von Leidenschaften, Aufhebung der Dualität von gut und böse, richtig und falsch. Aber die positive Aussicht bringt den MENSCHEN DOCH ERST ZUM HANDELN! Ziel darf deshalb nicht das Vermeiden von Emotionen- Ausschüttung der Gefühlshormone – sein, das wäre widernatürlich, sondern die Mäßigung, die Ent-Süchtigung, das Loslassen des Zwangs zur Hoffnung auf Gutes. Trotzdem bleibt es irgendwie paradox: Hilfe bekommt der Mensch durch Verlassen seines typischen Menschseins? Ja- Evolution ist Entwicklung.

 

Todesursachen

Auf 1000 Menschen, die in Kriegshandlungen getötet werden, kommen 2000 Menschen, die durch Kriminalität sterben (Kleinwaffen); 3000 durch Suizid; 30000 durch Hunger!  Hunger ist also immer noch der größte Feind des Menschen, obwohl die Zahl der Fettleibigen stetig zunimmt. Andererseits ist die Natur barmherzig: der Hungertod ist leichter zu ertragen.

 

„Lobe den Herren meine Kehle“ (Psalm 146). Im Hebräischen bedeutet  Kehle, auch Leben(skraft), Atem, Begierde, Seele, Person, Mensch... Ebenso bedeutet Brust auch übernatürliches Sehen „mit dem Herzen sehen“, „nach innen schauen“ (vgl. Mystik). Gerade die Körpersymbolik der hebräischen Bibel bringt viele Aussagen mit überraschend neuem Sinn. Viele übersetzte Begriffe gehen deshalb am gemeinten Sinn vorbei und wurden also auch von Jesus anders verstanden. Hilfreich Lapide „Die Übersetzungsfehler der Bibel“.

 

Das Bild ent-scheidet

Im Unterschied zu allen anderen Lebewesen hat der Mensch die Fähigkeit sich ein Bild von Gott, von sich von und der Welt zu machen. Dieses Bild ist für das Individuum entscheidend: Danach denkt und handelt er. Das Bild hat auch unbewusste Teile, denn „der Verstand ist  nicht Herr im Haus“ (Freud). Diese sind durch Erfahrungen, Antriebe, Emotionen... bestimmt. Schamane können zwischen Bewusstsein und Unbewusstem vermitteln, ebenso meditative Zustände. Heute wird das Gehirn als Knetmasse verstärkt durch TV- und Medienbilder gebildet: Wir leben in einer Kriegskultur, ökonomisch durch den (Wett)-Kampf bestimmt. Nach Teuchert-Noodt wird durch diese Konkurrenz („Käfighaltung“) das vordere Stirnhirn als Sitz des menschlichen Moralzentrums zurückgebildet.

In der Praxis des Zusammenlebens entscheidet tatsächlich das Bild über den anderen, wie ich mit ihm umgehe: Einheimische Indianer waren in den Augen der eingewanderten Pilgerväter keine Menschen sondern Tiere, darum auch ohne Skrupel auszurotten. Die Nazi klassifizierten die Untermenschen, Juden waren nicht lebenswert. Und heute? Muslims sehen sich in der westlichen Gesellschaft abgewertet, u.a. wegen generellem Terrorismusverdacht.

Wie entsteht die Abwertung? Nicht die Gemeinsamkeit sondern der Unterschied wird aufgebaut, z.B. bei der Aussage „Allah ist nicht gleich Gott“ (vgl. Huber- Interview im Focus „Nicht der gleiche Gott“).

Die menschlichen Gottesbilder sind unterschiedlich, aber die Entscheidung, ob es der gleiche Gott ist, müssen wir ihm überlassen. Das Bilderverbot ist in allen abrahamitischen Religionen gleich.

 

Der einzige Vertrag zwischen Indianern und Weißen in den USA, der von Weißen eingehalten wurde, ist der zwischen deutschen Auswanderern nach Texas und den dortigen Schoschonen(?). Mitte des 19. Jahrh. waren Deutsche aus Hessen (u.a. Marxisten und Freidenker auf der Flucht vor der deutschen Restauration) unter schwierigen Bedingungen nach Texas (Fredericksburg, friedrichsburg-texas.com und New Braunfels) ausgewandert. Dort trafen sie Yankees, die mit Negersklaven große Baumwollplantagen bearbeiteten. Das konnten sie nicht nachmachen, weil ihre Ideale Freiheit, Brüderlichkeit  und Gleichheit der Menschen waren. Sie versuchten sich in der kargen Gegend mit einer dort bis dahin unbekannten Einkommensmöglichkeit, der Rinderzucht: der Cowboy Jim aus Texas müsste eigentlich Fritz heißen. Die ansässigen Indianer betrachteten sie als gleichwertige Menschen; ihr Siedlungsgebiet hatten sie ihnen vertraglich abgekauft. Noch heute gibt es eine jährliche Feier mit den Nachkommen der damaligen Vertragsparteien. Im amerik. Bürgerkrieg standen sie auf der Seite der Nordstaaten, wurden deshalb von den Texas-Rangers gejagt und teilweise getötet.

 

60-70 Mio. US-Amerikaner haben deutsche Vorfahren. Bis zum 1. Weltkrieg waren die Deutschen Einwanderer für die amerikanische Kultur sehr prägend. Sie lebten in besonderen Stadtvierteln und bewahrten ihre Bräuche, also kaum Integration. Durch die Kriege gerieten sie in den Verdacht der Kollaboration mit dem Feind und mussten ihre Herkunft verschleiern: Viele Namen wurden anglisiert, Brauchtümer verschwanden, Beziehungen zu D. wurden gekappt.

 

Pilze sind fast Wunderwesen: das größte Lebewesen ist ein Superhallimasch in einem US-Nationalpark: seine Hyphen wachsen unterirdisch auf 9 Km2. Er befällt kranke und umgewehte Bäume und zersetzt sie. Pilzhyphen wachsen nur zusammen, wenn sie vom gleichen Wesen sind. Das wird schön sichtbar an der Baumscheibe eines pilzbefallenen Baumes: Abgrenzungen durch schwarze Linien. Deshalb konnte festgestellt werden, dass ein 3 km entfernt Baum vom selben Hallimasch befallen war. Nur zur Sporenverbreitung lässt der unterirdische Pilz einen Fruchtkörper überirdisch wachsen: das, was wir sehen.  Unterirdisch hilft der Pilz durch Kooperation nahezu 90% aller Pflanzen, vor allem Bäumen: Er überzieht die Wurzelspitzen und versorgt den Baum so mit Wasser und Mineralien, während der Baum ihm Zucker als Energie (aus der Photosynthese) überlässt. In der Antarktis und bei 50° in der Kalahari wachsen noch Flechten, eine Symbiose aus Pilzen und Algen, die hier für die notwendige Zuckerenergie sorgen.

 

Auf der Schwelle zum Menschsein gab es mehrere Arten, die über Jahrtausende nebeneinander lebten. So soll ein homo erectus Schädel auf Java erst 27 Tsd Jahre alt sein, obwohl es dort auch 1.8 Mio Jahre alte Funde dieser Art gibt. Sie muss also dort zusammen mit dem Homo sapiens viele Jahrzehntausende friedlich zusammen gelebt haben. In Israel deuten Funde darauf hin, dass der aus Europa kommende Neandertaler und der moderne Mensch aus Afrika 50000 Jahre nebeneinander gelebt haben. Das Verschwinden einer evolutionär unterlegenen Art geschah auch wahrscheinlich nicht durch Gewalteinwirkung sondern durch langsame Zurückdrängung auf Grund des erfolgreicheren Überlebens. Es gibt bisher keine mehr als 6000 Jahre alte Fossilfunde, die auf Tötungen hindeuten.

 

 

James De Meo stellt die Sahasia-These auf, dass die Gewalt unter Menschen erst durch die Wüstenbildung der Sahara-Asien-Zone vor ca. 6000 Jahren entstand: In dauerndem Hungerzustand entwickelt sich eine emotionale Panzerung, die das ursprüngliche Mitgefühl ausschaltete. Dazu in Bernd Senf: Die Wiederentdeckung des Lebendigen.

 

Der Naziarzt Stroghoff (?) wurde nicht wie z.B. der Auschwitzarzt Mengele in Nürnberg gehängt. Als Luftwaffenarzt hatte er mit KZ-Insassen Versuche zum Überleben bei Sauerstoffmangel und nach Absturz ins Wasser gemacht. Seine Kenntnisse waren für die USA so wertvoll, dass er nach dem Kriege dort als Weltraummediziner seine Karriere fortsetzen konnte und hochgeehrt wurde  (ähnlich Wernher von Braun, ohne den die US-Raumfahrt kaum so erfolgreich gewesen wäre).

 

Der Monotheismus als Volksreligion wurde zuerst von Israel eingeführt, als Moses die versklavten Stämme aus Ägypten zu einem Volk vereint ins gelobte Land führte. Der dafür notwendige Exklusivglaube („Nur wir stehen unter dem Schutz des EINEN“) wurde in der Folgezeit Anlass für zahlreiche Kriege- heute zwischen den Fundamentalisten der verschiedenen Religionen. Vielleicht war dies geschichtsdialektisch notwendig zur Weiterentwicklung der Stämme, Nationen, Blöcke hin zum Globalen. Das haben wir bald erreicht. Parallel dazu eine Evolution der Spiritualität des Menschen. Die wiederum entsteht dialektisch an den Hass-Kriegsbrennpunkten in Palästina („Vom Berg Zion wird der Retter kommen“). Die Anführer zu dieser „inneren“ Reifung, zu dieser neuen Stufe des Menschseins kommen also wieder aus dem israelischen (deshalb auserwählten!?) Volk: Jesus mit Überwindung der Volks- und Glaubensgrenzen: „Ihr habt gehört, dass gesagt wurde, du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen (Amalek). Ich aber sage Euch, liebet eure Feinde.“ Und heute: Marshall Rosenberg mit seiner gewaltfreien Kommunikation. Dan Bar-on mit „Die Anderen in uns“ zeigt, dass ein echter Dialog der Betroffenen, reden miteinander statt über einander, weiter bringt, allerdings nur unter genau festgelegten Regeln (Datei Dialog Israel-Palästina).

 

Deutet die gegenwärtige Hochphase der Kriegskultur das Ende der Siegerreligionen an? Weil sich die monotheistischen Religionen in Terrorismus und Krieg gegenseitig fertig machen, keimt die Erkenntnis eines Transtheismus , nach Animismus, Götterglaube im Polytheismus, Monotheismus die nächste Stufe der Religionsevolution. Die Mystiker der Religionsgeschichte haben das schon voraus gedacht.

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Die französischen Ex-Geheimdienstler Brisard und Dasquie haben ein brisantes Buch zum 11.September geschrieben. "Das größte Hindernis bei den Ermittlungen gegen islamistische Terroristen" , so O'Neill gegenüber den Autoren, "waren die Interessen der US-Ölkonzerne und die Rolle Saudi-Arabiens." Dass O'Neill nach seinem Rücktritt als Polizeidirektor den Posten als Sicherheitschef des World Trade Center annahm und bei dem Anschlag am 11.9. ums Leben kam, klingt wie ein Hollywood-Plot, ist aber tragische Realität. Die Autoren haben ihr Buch John O'Neill gewidmet.

In einer Besprechung faßt Julio Goday einige Thesen von Brisard und Dasquie zusammen:


"Die Autoren schreiben, dass es das Hauptziel der USA war, das Taliban-Regime zu konsolidieren und sich so den Zugang zu den zentralasiatischen Ölreserven zu sichern. Bis Anfang August 2001 sahen die USA die Taliban als "eine Quelle der Stabilität in Zentralasien, die den Bau einer Pipeline ermöglichen würde, die die Ölfelder Turkmenistans, Kasachtans und Usbekistans durch Afghanistan und Pakistan mit dem Indischen Ozean verbindet." Bisher, so heißt es weiter, "wurden die Ölreserven Zentralasiens von Rußland kontrolliert. Das wollte die Bush-Regierung alles ändern." Doch konfrontiert mit der Weigerung der Taliban, auf die US-Konditionen einzugehen, "wandelten sich", so die Autoren, " die energiepolitischen Anstrengungen in militärische." An einem bestimmten Punkt der Verhandlungen, so Brisard in einem Interview in Paris, sagten die US-Vertreter den Taliban: "Entweder ihr akzeptiert unser Angebot eines Teppichs aus Gold, oder wir begraben euch unter einem Teppich aus Bomben."

 

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USA im Irak 2007: Ein Blackwater-Söldner berichtet: "Diese Schurken zu töten gibt einen Adrenalinstoß, ein high-Gefühl, das süchtig macht." Als in Falludja vier Söldner getötet wurden, "säuberte" die US-Armee die Stadt von Aufständischen: Tausende tote Zivilisten. Ähnlich dazu bei Wikileaks: "Kollateral murder" (falls das nicht zwischenzeitlich eliminiert wurde). 

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Geschosse mit abgereichertem Uran DU (= Depleted Uranium 238) wurden besonders von USA und England in den beiden Kriegen im Irak und in Afghanistan eingesetzt, vorher wahrscheinlich in geringerem Maße schon in den Jugoslawienkriegen. Jetzt erst, nach vielen Jahren zeigen sich die radioaktiven Folgen: In Falludja hat sich die Zahl der Totgeburten vervielfacht, ebenso wie die Verunstaltungen: Babies mit Fischmund, ohne Augen, mit verstümmelten Gliedmaßen... Wer das sehen will, wird im Netz fündig. Aber wer will das schon? Im Westen (christlichen Abendland?) lockt das Einkaufsparadies und lenkt die Glotze ab.

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Wo ist der sagenhafte chinesische Goldschatz geblieben, den die Japaner im 2.Weltkrieg bei der Eroberung Chinas raubten? Wurde er auf den ebenfalls besetzten Phillippinen versteckt und von Marcos später gefunden? Haben die Amis nach der Kapitulation ihn einkassiert und damit antikommunistische Aktionen bezahlt? Wahrscheinlich ist er heimlich von jap. Offizieren versteckt worden und die superreichen Kodama und Sasakawa haben später damit Welt und Unterwelt gekauft.

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Im 15. Jhdt, noch vor den Fahrten von Kolumbus und Vasco da Gama, segelte die chinesische Drachenflotte nach Westen bis an die ostafrikanische Küste. Mit riesigen Schiffen (Stiller Ozean- kaum Stürme) transportierten sie auch lebende Nahrung: Tiere und Pflanzenbeete. Skorbut (Vitamin-C-Mangel) war darum keine Gefahr für die Seeleute. Ihre Aufgabe war Handel, Erkundung und die Darstellung der kaiserlichen Macht. Nur der König von Sri Lanka widersetzte sich. Hier fand darum die einzige Schlacht Chinas außerhalb ihrer Grenzen statt. Damit unterscheiden sich die chinesischen Erkundungsfahrten grundlegend von den europäisch-westlichen der darauffolgenden Jahrhunderte. Eroberung und Mission waren deren Ziele.

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Viele bedeutende Kunstwerke der Seidenstraße wurden im 19. Jhdt entdeckt und geraubt. Für China bedeutet das bis heute Schmach und Demütigung durch den Westen. Die europ. Nationen entwickelten dabei einen regelrechten Wettlauf um die Höhlenschätze, besonders Frankreich, England und Deutschland. So wurden auch zahlreiche antike Schriften und Wandbilder nach Berlin ins Völkerkundemuseum geschafft, um sie "der Nachwelt zu erhalten". Fast alles ist im Bombenhagel des 2. Weltkriegs (dem militärischen Wettlauf zum Sieg) zerstört worden. Darunter das einzige Bildnis von Mani, dem Begründer des Manichäismus, einer gnostischen Religion, die in Asien und kurzfristig auch im Mittelmeerraum verbreitet war. Nach Nizea wurde dieser Glaube im christlichen Abendland mit dem Tod bestraft. Bei den Uiguren dagegen wurde er um 850 zur Staatsreligion.

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Warum hat in den 2000 Jahren seit seiner Geburt nicht das friedlich-mitfühlende Leben Jesu das Christentum bestimmt, sondern die Gewalt seines Kreuzestodes? Sein "Sühnetod für die erbsündigen Menschen" ist erst als Dogma durchgesetzt als christliche Kirche und römischer Staat sich  auf dem Konzil zu Nizea (325 auch durch Kaiser Konstantin einberufen) zusammentaten: Hokuspokus zur Machterweiterung: Hoc est korpus- Jesu Fleisch und Blut für dein Leben: Die alleinige "Erlösung" im ritualisierten Abendmahl. Der Nebel der Kreuzestod-Ideologie wird über das Licht des jesualen Lebens geblasen. Damit ist Nizea die Wiege des christlichen Fundamentalismus: Aus der Vielfalt der Nachfolger Jesu wurde die Einfalt des Glaubensdogmas.

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Es gibt wohl eine plötzliche Offenbarung der göttlichen Weisheit, die einen Menschen überwältigen kann, Jahrtausenderkenntnisse, die selten vorkommen. Solche Menschen, wie Buddha, Jesus, Mohammed...werden herausgehoben, zu Religionsstiftern erklärt, ihre Lehre geheiligt, verherrlicht, angebetet. Weil die Gläubigen sie nicht nachvollziehen, selbst erfahren können, muß die Lehre und ihr Schöpfer dogmatisiert, ritualisiert werden. Damit wird aus der weisen Erkenntnis eine Ideologie. Ein Apparat baut sich mit ihrer Hilfe auf und übt Macht aus. Dagegen hilft Selbsterkenntnis und Erfahrung z.B. durch Meditation und Mystik.

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In den USA ist die größte Anzahl von Gefangenen zu finden, nämlich zwischen Sommer 2004 und Sommer 2005 mehr als 2,2 Mio. Menschen: In Georgia z.B. sind zeitweise über 1% der Bevölkerung inhaftiert.

 

Tiere haben den Tsunami des 25.12.2005 vorher gespürt und konnten zum großen Teil flüchten. Warum nicht der Mensch? Hat er sich so weit von der Schöpfung entfernt?

 

Der alte iranische Präsident und Mullah Mohammad Chatami, mit Küng und Vertretern anderer Religionen über ein Weltethos diskutierend, hat viele gemeinsame Grundwerte (Menschenrechte) festgestellt und die UN veranlasst, 2001 zum Jahr des Dialogs der Religionen zu erklären. Im Sommer 2000 trafen sich Chatami, Küng, Blair, Rau u.a. zu einem Dialogauftakt. Seit  der Machtaufgabe durch Gorbatschow war nach dem „Kalten Krieg“ Hoffnung auf Frieden und Verständigung gekeimt, die Tür zu einer neuen Menschheitsepoche schien sich zu öffnen, die Friedensdividende wirkte... Dann platzte die Hitech-Blase, Hussein wollte Öl in Euro verkaufen, westliche Rüstungsindustrie und NATO brauchten einen neuen Feind für ihre Existenzberechtigung (und um Waffen weiter testen und verkaufen zu können)...Kurz: Gefahr für den american way of life drohte aus vielen Richtungen. So musste reagiert werden: Greenspan ließ viel Dollarscheine drucken, um ein Abschmieren der US-Wirtschaft zu vermeiden (Überliquidität), für den verlorenen Kommunismus-Feind wurde die Terrorismus-Gefahr aus der Taufe gehoben... und alles mit dem Paukenschlag des 11. Sept. eingeführt: Danach „war nichts mehr wie es war“. Eine neue Kriegskultur war entstanden.

 

Das größte Hindernis auf dem Weg zu einem globalen Dialog der Erdenbürger untereinander ist die unterschiedliche Realitätsauffassung, hervorgerufen durch Unterschiedlichkeiten in Kulturhintergrund,  Medieninformationen, durch andersartige Welt-, Menschen- und Gottesbilder. Sie wirken wie eine Brille, durch die man die Welt nur gruppenkonform sehen kann. Besonders deutlich wird dies in Bemühungen zum Feindschaftsaufbau: Jede Nation beginnt ihren Krieg mit einer Lüge (Sender Gleiwitz, Pearl Harbour,  die Babymorde der Iraker, WMDs of Hussein...). Nur so konnten in der Nazizeit Deutsche gegen ihre Nachbarn aufgeheizt , US-Amerikaner zum Kriegseintritt gebracht werden. Die Polarisierung der Menschen in Freund und Feind, in gut und böse ist das Werk negativer Eliten aus Politik, Kirche, Medien; eine Meinungsführerschaft der Gewaltkultur. Der Hoffnungsfunke kommt aus Friedensdörfern wie Tamera: Wir weigern uns Feinde zu sein. Globalisierung von unten heißt, zu erkennen, dass die große Mehrheit der Erdenbürger die gleichen Interessen hat: eine Zukunft ohne ungerechte Verteilung der Güter und Lebenschancen dafür in Frieden und Humanität.  Dazu gehört für die weiße, christliche, westliche Welt die Einstellung, dass ein Leben mit weniger Konsum mehr ist (Aufbruch gemeinsam leben). 

 

Zarathustra kann als Schöpfer des Monotheismus gelten, wenn sich bewahrheitet, dass er um 1800 v.Chr. in Persien lebte. Gott ist der Unerkennbare ,Unbenennbare... Seine  dualistische Lehre von gut und böse hat hohen moralischen Wert (Gutes Denken, gutes Sprechen, gutes Handeln) und war bis zur gewaltsamen Ausbreitung durch den Islam im Orient weit verbreitet, heute nur noch bei den indischen Parsen. Vieles  findet sich wieder bei Abraham (1600 v. Chr.), Buddha (ca. 600 v. Chr.) Jesus u.a.

 

In dem buddhistischen Land Laos sind die meisten Bomben der Weltkriegsgeschichte gefallen: 2 Mio. Tonnen haben B-52-Bomber der USA während des antikommunistischen Indochinakrieges bis 1975 dort abgeworfen. Da fast 1/3 nicht detonierten, gab es danach weitere Opfer. Bis heute sind ca. 5000 Menschen, überwiegend Kinder, durch sie noch gestorben.

Am 9.11. 2001 starben durch islamistische Flugzeuge 3000 Menschen in USA. Am 28.Juli 1943 starben in Hamburg 30 000 Menschen durch englische Flugzeuge. 

 

In Nordamerika und Europa gab es Untersuchungen (Bild der Wissenschaft Febr. 2007) zur Verbindung von Religion und Moralität. Ergebnis: Fromme sind keine besseren Menschen. Damit stellt sich eine wichtige Kulturhypothese des christlichen Abendlandes als Legende heraus: Das Christentum hat nicht zur Humanisierung der menschlichen Gesellschaft beigetragen. Im Gegenteil: Bei besonders brutalen Gewalttaten und Kriegen ist in großem Maße eine religiöse Motivation festzustellen. Es wird getötet im vermeintlichen Auftrag Gottes. Die monotheistischen Religionen zeigen eine besonders hohe Zahl an Menschenopfern- trotz oder wegen Abraham? Damit bestätigen sich die Ergebnisse der neueren Neurobiologie: Mitempfinden ist evolutionär im Menschen entstanden, unabhängig von der Religion.