Haben oder Sein: To be or not to be...

Lebenssinn

Unsere fünf Sinne lassen uns das Leben sehen, hören, riechen, schmecken, begreifen. Und mit dem sechsten können wir es erahnen. Heute jedoch stellt der Mensch mehr denn je die Frage nach dem Lebenssinn. Vielleicht weil wir durch den Dauerbeschuss unserer Sinne aus Medien und industrialisierter Umwelt taub gemacht wurden für das ursprüngliche Sinnen.

Erst nach einer Zeit der Stille und Ruhe, nachdem die Ungeduld der Demut  Platz gemacht hat, werden wir empfänglich für die Eindrücke, die Lebenssinn spenden: das Samtrot der Kornblume, der gurgelnde Waldbach, der Geruch des Wiesengrunds im Frühling... In solchen besonderen Momenten ist das Sein aufgehoben im Schoss der Natur. Wir werden wieder zum Kind der Mutter Erde, ein Faden im großen Netz des Lebens...

Geschichten vom Sinn

Wir schreiben das Jahr 2047. Seit Generationen sind die Menschen auf der Suche. Auf der Suche nach einer Antwort. Die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Sie füttern ihre Computer damit und warten auf Antwort. Es dauert und dauert und rattert und rattert.

Schließlich geben sie die Frage ein: Wie lange müssen wir noch auf die Antwort warten? Die Antwort erscheint sofort: 650 Jahre. So lange wollen sie nicht warten.

Nun kommen sie auf die Idee, alle Computer global parallel zuschalten. Da erscheint eine Antwort auf den Bildschirmen: 84. Die Menschen sehen sich an. Was bedeutet das? Welche Ursprungsfrage wurde denn genau eingegeben? Es ist schon so lange her. Sie rätseln über Frage und Antwort.

Nach einiger Zeit meldet sich der Mensch, der die Frage eingetippt hatte: „Ich habe heut Geburtstag. Lasst uns alle zusammen feiern. Ich bin 84 geworden.“

                                                            

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Aus Sternenstaub entstand ein Planet. Er war nicht ein Deut zu groß und nicht zu klein, um  eine Bahn um unsere Sonne zu finden. Er hatte einen Mond gerade so, dass Ebbe und Flut entstanden.  Alles passte gerade so, dass Leben sich bilden konnte.

Aus der Gärung der Ursuppe hatte sich sehr viel CO2 gebildet. So entstanden Lebewesen, die mit CO2 und  Wasser und der Lichtenergie der Sonne einen neuen Speicherstoff herstellen konnten: Zucker. Die Photosythese war die neue Energiefabrik, nachdem die Energie der Ursuppe zu Ende ging (6CO2+12H2O+ 675kcal Sonnenenergie= C6H12O6+6O2+6H2O). Doch als Abfallprodukt reicherte sich Sauerstoff so stark an, dass er für viele Lebewesen giftig wurde. Ein großes Artensterben begann. Aber das Leben holte sich einen neuen Retter: Arten entstanden, die Sauerstoff verarbeiteten. Bakterien erfanden die Sauerstoffatmung. So schuf die Natur die höchst kreativen Bakterien, Einzeller, dann Pflanzen, Tiere und schließlich den Menschen. Dies alles hat sich zu einem harmonischen Gleichgewicht eingependelt: Was hier Ausscheidung ist da Aufnahme. Die Lebewesen können nur miteinander überleben nicht gegeneinander. Wir atmen mit der ganzen Kreatur. Alles ist eins.

Und welch eine Glück, dass wir uns an all diesen Wundern mit unseren Sinnen erfreuen können: Die Schönheit einer Schneeflocke, die Melodie der Amsel am frühen Morgen, der Duft des Veilchens im Frühling, hhmm- die erste Himbeere, die Umarmung eines Baumes, der Sonnenuntergang am Meer, die Unendlichkeit des Sternenhimmels... und dabei die Sicherheit haben, dass die Harmonie des Lebens auch nach uns weiter geht: ein ewiges Entstehen und Vergehen...

                                       

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Unser Lebenssinn wird immer noch vernebelt vom alten Weltbild des Konkurrenzkampfes. Diese Winner-loser-Mentalität ist uns eingebleut durch das Gesellschaftssystem (die Art unseres Zusammenlebens), durch den dazu passenden Sozialdarwinismus, durch vermeintliche Naturgesetze. Die alltägliche Erfahrung am Arbeitsplatz und in den Medien zeigt uns: Der Stärkere siegt, Du mußt ein Schwein sein, wenn Du zu was kommen willst... Jedoch ist eine neue, uralte Erkenntnis im Kommen: Die Evolution ist keine k.o.-Evolution sondern eine Co-Evolution: Es gibt viel mehr Cooperation als Vernichtungskampf in der Natur. Und es gab Zeiten in der Geschichte der Menschheit, in denen relativer Frieden und Harmonie mit der Natur (und darum auch untereinander) die Norm waren (z.B. in der Jungsteinzeit). Riane Eisler, Lynn Margulis, Marija Gimbutas u.a. forschen dazu.

Wir müssen erkennen: Wo der Mensch in dieser Verblendung zu sehr in die Natur eingreift und ausbeutet, um kurzfristige Vorteile zu haben, bewirkt er langfristig die Zerstörung seiner Lebensgrundlagen.  Es ist eindeutig festzustellen: Mehr Naturzerstörung bedeutet mehr Kriegsgefahr.

Wie können wir uns schützen gegen die Brutalitäten und die sinnleeren Sensationen der Industriewelt? Wie können wir Inseln der sinnvollen Geborgenheit schaffen?

Auf der Suche nach dem Sinn: Gesundheit und Lebenssinn durch das Ausbalancieren von Eigensinn und Gemeinschaftssinn. Finden wir wieder zu einer Gemeinwohl-Ökonomie?

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Mentale Erkenntnisse aus Lust, Leid und Leidenschaft

1) Der Mensch denkt mit dem ganzen Körper

2) Jeder Gedanke ist bestrebt sich zu verwirklichen

3) Der Wille bewirkt das Gegenteil seiner Anstrengung

4) Die Gefühle sind das Pferd, das uns durch's Leben trägt

Frage: Reitest Du oder wirst Du geritten?

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Ich bin, ich weiß nicht wer

Ich komme, ich weiß nicht woher

Ich gehe, ich weiß nicht wohin

Mich wundert's, dass ich so fröhlich bin

                                  (Angelus Silesius)

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Warum lebst du eigentlich? Um zu leben, aber das Warum deines Lebens weißt du dennoch nicht.- Du musst aus dir selber in dich selber gehen. Da liegt und wohnt die Wahrheit, die niemand findet, der sie in äußeren Dingen sucht. (Meister Eckhart)

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Buddha - Sokrates - Jesus

 Die drei Lebenslehrer sind sich einig in fünf  Lebens-Botschaften:

1. Du bist unsterblich

2. Suche die Wahrheit

3. Gehe in Dich und werde frei

4. Sei gerecht

5. Lerne zu lieben

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Kosmos   Erde   Mensch   Duundich

 Die Geschichte unseres Kosmos im Zeitraffer auf ein Jahr zusammengedrängt: 

Der Urknall am Beginn des 1. Januar

Mitte August entsteht unser Sonnensystem mit der Erde

Anfang Oktober: Erstes Leben zeigt sich

20. Dez. Wald bedeckt das Land und danach: Sauerstoffatmung beginnt

26. Dez. Säugetiere tauchen auf

30. Dez. die Entwicklungszweige von Affen und Menschen trennen sich

31. Dez. 5 Min. vor 12:  Neandertaler

31. Dez. 2 Sek. vor 12:  Jesus wird geboren

Jetzt: Du und ich leben

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                     1 bis 7
Ein Grundsatz
Demut und Kraft zur Tat (Jesus)

Zwei Erkenntnisse
Zweiheit (Dualismus) ist Produkt des trennenden Denkens (hier ICH da die WELT). Alles ist eins.

Drei Mental-Axiome
Der Mensch denkt mit dem ganzen Körper
Jeder Gedanke ist bestrebt sich zu verwirklichen
Der Wille bewirkt das Gegenteil seiner Anstrengung

Vier edle Wahrheiten (Buddha)
Leben ist Leiden
Das Leiden hat Ursachen
Wir kennen die Ursachen (Gier, Hass, Verblendung)
Wir kennen den Ausweg (Praxis des 8-fachen Pfades)

Fünf Säulen des Islam
Glaubensbekenntnis- Almosen- Gebete- Fasten- Pilgerfahrt

Sechs
Sechs mal Sex und am siebten Tag ist Ruhe? Anders: In der hebräischen Bibel ist der Sabbat der Tag des Essens, Trinkens und der Liebe!

Sieben Todsünden
Gier- Neid –Hass (Zorn)- Geiz- Wolllust- Trägheit- Völlerei (Zuvielisation)

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