Haben oder Sein: To be or not to be...

Rollenspiele machen eine andere Sicht auf die Welt möglich. Wenn Sie in die Rolle eines anderen schlüpfen, erscheint er Ihnen nicht mehr so fremd, so feindlich, so plemplem. Große und kleine Kriege verlieren so ihre Hassgewalt. Toleranz und Lebenshumor gewinnen. Spielen Sie eine Szene ihres Ehekrachs mal mit vertauschten Rollen nach...mit Handyaufzeichnung!

Unsere Wahrnehmung und unser Verhalten sind ja weitgehend von kultureller Tradition, von medialer Normverbreitung und durch unsere individuelle Sozialisation bestimmt. So haben im christlichen Westen der Sozialdarwinismus (survival of the fittest) und der Monotheismus (nur unser Gott ist der wahre) erst die industrielle Revolution, den Monopolkapitalismus und den individuellen Konsumrausch möglich gemacht. Die Plünderung des Planeten und die Ausbeutung anderer Menschen sind die Folge. Deutlich wird das an der Geschichte Nordamerikas: Für die Indianer waren Erde und Natur heiliges Gemeinschaftsgut. Dann kamen die Pilgrimfather: Gott führt uns in dieses Land, damit wir es uns untertan machen. Die calvinistische Erfolgsfrömmigkeit gebiert den american way of life als Gottesdienst: Wohlstand, Macht und Reichtum zeigen mir, dass ich den richtigen Gott habe. Mit dieser Lebensweise die Welt zu beglücken ist die "mission".  Nur Niederlagen können die Winner-Mentalität ins Wanken bringen: Mit 9/11 stürzte Gods own country zusammen. Und die sogenannte Finanzkrise kann als Systemkrise erkannt werden. Ein Paradigmenwechsel wird von immer mehr Denkern gerade aus dem Westens angemahnt (oh schöne Dialektik): Capras Lebensnetz, Wilbers Eros, Kosmos, Logos und Joanna Macys Tiefenökologie... Die Konzepte und Muster unserer Lebensgestaltung warten auf Veränderung im Großen wie im Kleinen. Der Kern von Rosenbergs gewaltfreier Kommunikation ist das Spiel mit vertauschten Rollen. Mut und Kraft zur Veränderung! Schlüpfen Sie mal in eine andere Rolle! Todo cambia- alles verändert sich. Warum nicht auch Sie!